Bekannte Unbekannte

Die Masterarbeit von Nora Stögerer nimmt die Geschichte des Österreichischen Grafikdesign unter die Lupe und formuliert Erkenntnisse für die Zukunft. Ich finde diese Arbeit ästhetisch sehr inspirierend und möchte meine Masterthesis ähnlich gestalten. Dabei wäre der Hintergrund, dass meine Masterarbeit als Buch publiziert werden kann. Der 1. Schritt in die Öffentlichkeit und natürlich als journalistische Designerin.

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http://www.designmadeingermany.de/2015/90759/

Sprechende Bilder: Die Rolle der Frau

Eine Parfum-Kollektion, die mit den verschiedenen Rollen der Frau spielt, und dabei die Frage nach Einsatz (Anwendung), Erwartung (Anforderung), Wechsel (Situation) und Vermischung stellt. Ich finde das Bild mit dem gewählten Gegenstand des sich Zurechtmachens, dem Gestus des Auftragens, der Geruchsanalogie als Erwartungserfüllung und der Beschriftung von Verhaltensmustern sehr treffend. Dabei spielt die Etikettierung natürlich auch mit Klischees und gibt dem ganzen eine humorvolle Note. Das Bild beschreibt die Motivation der Demokratietablette besser. Welche Rollen hat ein Bürger? Wie ändert sich dadurch die Sprache? Gibt es bestimmte Bürger-Stereotypen? Welche Klischees gibt es über Politiker? Welche Etiketten gibt es im politischen Diskurs? Wie könnten diese Rollen visualisiert werden? Welcher Gegenstand, welches Motiv ist sprechend? Spontane Sammlung anlegen. Entwicklung durch Intuition, Ausprobieren, Beobachtung.

Rollen des Bürgers
Wahlanspruch / Wähler
Bildungsanspruch / Schüler
Gesundheitsanspruch / Kranker
Rentenanspruch / Rentner
Meinungsäusserungsanspruch / Kritiker
Grundgesetzgebunden / natürliche Person / Rechtssubjekt
Mitbestimmungsanspruch / Interessensvertreter / Lobbyist
Konsument / Mehrwertsteuerzahler
Bewegungsfreiheitsanspruch / Infrastrukturnutzer
Kapitalbeschaffungsanspruch / Steuerzahler
Schnittstellen zum Staat, Rechte, Pflichten: Mit der Geburt betritt der Mensch nicht nur die Welt, sondern übernimmt automatisch eine Staatsbürgerschaft und akzeptiert den damit verbundenen Gesellschaftsvertrag. Dieser Vertrag kann durch bestimmte Aktionen vom Bürger selbst gekündigt werden, aber nie von einem Staat, der sich mit dem Grundgesetz zur Demokratie verpflichtet.

Rollen des Politikers
Wahlanspruch / Wähler
Bildungsanspruch / Schüler
Gesundheitsanspruch / Kranker
Rentenanspruch / Rentner
Meinungsäusserungsanspruch / Kritiker
Grundgesetzgebunden / natürliche Person / Rechtssubjekt
Mitbestimmungsanspruch / Interessensvertreter / Lobbyist
Konsument / Mehrwertsteuerzahler
Bewegungsfreiheitsanspruch / Infrastrukturnutzer
Kapitalbeschaffungsanspruch / Steuerzahler

Rollen der Verwaltung
Wahlanspruch / Wahlzahler + Wahlinfrastruktur [1]
Bildungsanspruch / Bildungszahler + Bildungsinfrastruktur [1]
Gesundheitsanspruch / Krankenzahler + Krankeninfrastruktur [1]
Rentenanspruch / Rentenzahler (+ Renteninfrastruktur)
Meinungsäusserungsanspruch / Demokratiebewahrer + Demokratieinfrastruktur [1]
Grundgesetzgebunden / juristische Person / gleichstellender Rechtszahler + Rechtsinfrastruktur [1]
Mitbestimmungsanspruch / Demokratiezahler + Demokratieinfrastruktur + Verwaltungsinfrastruktur [1]
Konsument / Mehrwertsteuerzahler? / Auftraggeber + Käufer mit transparenter Entscheidungsbegründung?
Bewegungsfreiheitsanspruch / Infrastrukturschaffer [1]
Kapitalbeschaffungsanspruch / Bank + Investor [1]
1 | Öffentlicher Raum (abstrakt gemeint), sollte für alle nutzbar sein

Rollen der Medien

Sprache des Bürgers
Familie + Freunde / Milieu-Sprache / stark kodiert, ästhetisch, informell
Stammtisch / Alltagssprache / emotional, subjektiv, informell
Vereine / Alltagssprache / emotional, subjektiv, informell
Ämter / Behördensprache / sachlich, neutral, rechtssicher, formal
Partei / Parteisprache / ideologisch, parteiisch, rechtssicher, spezifisch
Regierung / Politikersprache (politische Bildung) / emotional, parteiisch, rechtssicher, abstrakt
Hier stellt sich ganz klar die Frage, welche Sprach ist wann und wo angemessen? Wieso schreibt das Finanzamt keine freundlichen Briefe? Wieso werden reden Parteien und Politiker nicht in der Alltagssprache? Kann man hier von einem Analphabetismus der Regierung und Verwaltungen sprechen? Oder umgekehrt? Habt jeder Bürger ein Recht auf Verständnis und Aufklärung von politischen Debatten, jenseits der bevorzugten Presse? Wie könnte das Verständnis verbessert werden? Wie wird eigentliche Zustimmung durch Vermittlung sichtbar? Wie kann eine konsensfördernde Gestaltung aussehen?

Sprache des Staates
Familie + Freunde / Milieu-Sprache / stark kodiert, ästhetisch, informell
Stammtisch / Alltagssprache / emotional, subjektiv, informell
Vereine / Alltagssprache / emotional, subjektiv, informell
Ämter / Behördensprache / sachlich, neutral, rechtssicher, formal
Partei / Parteisprache / ideologisch, parteiisch, rechtssicher, spezifisch
Regierung / Politikersprache (politische Bildung) / emotional, parteiisch, rechtssicher, abstrakt
Gesetze / Juristensprache / sachlich, neutral, rechtssicher, formal

Sprache der Verwaltung
Ämter / Behördensprache / sachlich, neutral, rechtssicher, formal
Gesetze / Juristensprache / sachlich, neutral, rechtssicher, formal

Sprache der Politik
Familie + Freunde / Milieu-Sprache / stark kodiert, ästhetisch, informell
Stammtisch / Alltagssprache / emotional, subjektiv, informell
Vereine / Alltagssprache / emotional, subjektiv, informell
Ämter / Behördensprache / sachlich, neutral, rechtssicher, formal
Partei / Parteisprache / ideologisch, parteiisch, rechtssicher, spezifisch
Regierung / Politikersprache (politische Bildung) / emotional, parteiisch, rechtssicher, abstrakt
Gesetze / Juristensprache / sachlich, neutral, rechtssicher, formal

Sprache der Medien

Stereotypen von Bürgern
Aktivist / Streber
Kritiker / Realist
Mitläufer / Heuchler
Meckerer / Ossi
Quersteller / Sturkopf
Resignierter / Pessimist
Ignorant / Feigling
Arrogant / Wessi
Visionär / Optimist
Diplomat / Schlaumeier
Weltverbesserer / Veganer
Ideologe / Fanatiker
Vielerzähler / Schwätzer
Allesversteher / Hippie
Einzelgänger / Cowboy / Exot

Klischees von Politikern
Aktivist / Streber
Kritiker / Realist
Mitläufer / Heuchler
Meckerer / Ossi
Quersteller / Sturkopf
Resignierter / Pessimist
Ignorant / Feigling
Arrogant / Wessi
Visionär / Optimist
Diplomat / Schlaumeier
Weltverbesserer / Veganer
Ideologe / Fanatiker
Vielerzähler / Schwätzer
Allesversteher / Hippie
Einzelgänger / Cowboy / Exot

Etiketten im politischen Diskurs

Sprechende Bilder: H&M

Das Sujet ist eine junge weisse schlanke blonde Frau mit in der Sonne getrockneten Haaren, leicht gebräuntem Teint, im weissen Bikini liegt am Strand in der Sonne. Der Körper ist seitlich durch den unteren Arm aufgestützt, der obere liegt in der Taille und bedeckt leicht den Bauchnabel. Das obenliegende Bein fällt über das untenliegende und bildet so einen Schatten auf den unteren Schenkel und den Schritt. Körper und Gesicht sind zum Betrachter gerichtet. Dadurch tritt die Frau direkt in Kontakt, fordert einen Dialog der Augen und Gedanken. Konfrontativ würde ich die Szene zusammenfassen. Der Strand ist eigentlich unwichtig, suggeriert dadurch eigentlich die Studiosituation und eine Fototapete. Diese Dekonstruktion der Wirklichkeit steht im direkten Kontrast zum Modell und unterstreicht die Realität des Dialogs. Aber was fordert sie? Was strahlt sie aus? Der Text gibt Aufschluss. »Bikini-Top 4,95« Ohne Währung, ohne Slogan, ohne verbales Versprechen. Rechts unten das Logo. Der Bikini wird erst mit dem 2. oder gar 3. Blick wahrgenommen. Die Offenheit der Position, des Gesichtes zeigt, dass man sich mit dem Produkt gut fühlen muss. Wie diese Frau. Jung, weiss, schlank, erholt, gewärmt, begehrenswert, attraktiv, sexy. Da es keine Worte gibt, kann hier jeder seine Wünsche, Träume, Sehnsüchte wiederfinden. Eine Leerstelle auf verbaler Ebene, das emotionale Versprechen unterstreicht. Der Clou — dieses Verprechen gibt es für nur 4,95. Das Produkt selbst spielt eigentlich keine Rolle. Es ist nur ein Platzhalter für eine Marke, einem Lebensgefühl, einem Zauberer, der begriffen hat, nach was Menschen suchen. Die Flucht aus dem Alltag, den Routinen. Wobei an dieser Stelle gesagt werden muss, dass sowohl Haut- also auch Haarfarbe nicht im Mittelpunkt steht, dass zeigen eine Reihe von vielen anderen Plakten. H&M ist ein globaler Concern und die Bildsprach ist ebenfalls Global. Rassissmus ist glaube ich das letzte, was hier abgebildet wird. Was aber auch abgebildet wird, ist die Nicht Existenz eines Ortes, einer Kultur, einer Geschichte. Diese Narration übernimmt allein das Modell durch Ihr Aussehen. Und damit werden irgendwie auch lokale Bezüge aufgehoben. Der Ort kann irgendwo sein, aber eigentlich ist es ein Unort. Ein Ort in der Fantasie mit einem realen Produkt und einem Modell als Vermitteler zwischen den Welten.

Politische Plakate

Die Masterarbeit von Wyn Tiedmers zeigt im Format des politischen Plakates die aktuellen gesellschaftlichen Probleme auf. Er bezieht Stellung indem der die Motive kritisch wählt und durch die Nüchternheit und gleichzeitig die nicht vorhandene Emotionalität den Diskussion widerspiegelt. Dabei kommen die Plakate in Form und Sprache einem Corporate Design gleich, was zum einen die Anhängigkeiten voneinander, die Abstraktion in der Politik und die Präsenz in der Bevölkerung aufzeigt. Parolen werden nicht mehr revolutionär geschrien sondern sachlich formuliert gefordert. Master-Thesis besorgen! Email: wyn(at)dawynci.com

Politische Plakate 2

Politische Plakate 1


http://www.designmadeingermany.de/2014/61095/