der-Freitag

Presseschau 5. August 2015

»Wir sollten besorgt sein«

Kuhn, Daniel: Wir sollten besorgt sein. In: der Freitag (3.7.2015), Online.
https://www.freitag.de/autoren/netzpiloten/wir-sollten-besorgt-sein

»Nachrichten Apple stellt derzeit Journalisten ein, die Artikel für die kommende News-App schreiben. Dies erhöht aber auch die Gefahr, dass der Konzern seine Machtposition missbraucht«

Soviel zum Thema Transparent, Sichtbarkeit und barrierefreier Zugang. Die Open Data City wird zur Authorized Content Cell. Ein Schritt in die Zukunft? Wohl kaum. Wenn Journalisten von Großkonzernen bezahlt werden, und dass hat uns schon die Geschichte mit dem Springer-Verlag gelehrt, ist das kein Weg der verfolgt, unterstützt und eingeschlagen werden sollte.

»Neoliberal wird zu neofeudal«

Markwardt, Nils: Neoliberal wird zu neofeudal. In: der Freitag (5.8.2015), Online.
https://www.freitag.de/autoren/nils-markwardt/neoliberal-wird-zu-neofeudal

»Behörden: Häufig dauert es Monate, bis bei den Berliner Ämtern ein Termin frei ist. Gegen Geld geht es schneller«

Die Ökonomisierung der Verwaltung und des Bürgers. Wann ist die Demokratie dran?

»Guerilla-Aktion in Freital: Nazis essen heimlich Falafel«

Knuth, Hannah: Guerilla-Aktion in Freital: »Nazis essen heimlich Falafel«. In Spiegel Online (24.7.2015).
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/freital-heimliche-guerilla-aktion-gegen-rassismus-a-1045200.html

»Dies Irae« (Tag des Zorns) gehört der AdBusting-Bewegung an und hat in der Nacht vom 23. zum 24. Juli eine Guerilla-Anti-Rassismus-Kampagne in Freital initiiert. Die Künstlergruppe überklebte Werbeplakate und äusserte sich zur SPIEGEL ONLINE Redaktion: »Wir definieren uns als politische und selbst-denkende Menschen, die den öffentlichen Raum von der visuellen Umweltverschmutzung, auch Außenwerbung genannt, befreien. Wir meinen, dass es legitim ist, den öffentlichen Raum anzueignen – statt ihn der Werbeindustrie zu überlassen«.

Die Aktion zeigt, wie mit wenigen Mitteln für Aufmerksamkeit gesorgt werden kann. Die Resonanz der Bevölkerung ist leider nicht ersichtlich und die Wirkung nicht messbar. Die Plakate wurden am Tag darauf von dem zuständigen Unternehmen wieder entfernt. Hier stellt sich die Frage, ob eine festinstallierte Intervention einer Adhoc-Aktion vorzuziehen wäre, so dass der öffentliche Raum über einen längeren Zeitraum besetzt ist. Ausserdem wäre zu überlegen, ob eine positive oder negative Aussage für mehr Aufsehen sorgt. In diesem Falle gab negative, wobei berechtigterweise die Frage nach der Unterstützung gestellt werden muss, wenn negative Publicity auf der Tagesordnung steht. Humor ist gut, sollte aber nicht in Zynismus verfallen. Ebenso sind Anschuldigungen von Klischeegruppen fragwürdig. Wer würde sich selbst schon als Nazi oder Rassist bezeichnen?

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